Handrup in Dorferneuerungsprogramm aufgenommen

Fachleute informierten in Bürgerversammlung über Ziele und Maßnahmen –
Eigenes Wappen für Kommune geplant

Handrup (ei)
"Der Gemeinde Handrup kann man gratulieren, dass sie jetzt in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen worden ist", stellte Christian Speer, Leiter des Amtes für Agrarstruktur (AfA), am Dienstagabend in einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung fest. Es gäbe eine lange Warteliste von interessierten Kommunen. In diesem Jahr würden aus dem AfA-Bezirk (Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim) die Dörfer Schwartenpohl und Handrup in das Programm aufgenommen, sagte Speer.

Zum Start der Planungsphase hatte die Gemeinde Handrup zu der Versammlung in die Gaststätte Els eingeladen. Die große Resonanz im vollbesetzten Saal deutlich, dass die Handruper an der weiteren Verschönerung Ihres Dorfes überaus interessiert sind. Dieses unterstrich auch Bürgermeister Josef Stockel, der neben Christian Speer auch Diplomingenieur Heinrich Rohjans (AfA), die Fachplaner Thomas Honnigforth und Alfons Brümmer aus Haren, Samtgemeindebürgermeister Josef Liesen sowie Bauamtsleiterin Angelika Lügering begrüßen konnte. AfA-Chef Speer überreichte, den Bewilligungsbescheid für den Planungsvertrag an Bürgermeister Stockel und erläuterte den Ablauf des Dorferneuerungsverfahrens sowohl für öffentliche als auch für private Maßnahmen. Zunächst gelte es, in einer Planungsphase Stärken und Defizite in der Gemeinde zu dokumentieren und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu werde ein entsprechender Arbeitskreis gebildet, dem Bürgerinnen und Bürger aus allen gesellschaftlichen Bereichen mit unterschiedlichen Interessenlagen, Jung und Alt, Männer und Frauen vertreten sein sollten.

Die Endfassung der im Arbeitskreis erarbeiteten Planungen werde schließlich über das AfA an die Bezirksregierung Weser-Ems zur Genehmigung weitergeleitet

Die Planungsphase belaufe sich erfahrungsgemäß, zwischen ein bis zwei Jahre. Es schließe sich die Förderphase an, die im Schnitt machte etwa sechs Jahre mit einer Maßnahme an dauere. Einen wichtigen Rat gelte es stets zu befolgen: "Fangen Sie niemals ohne einen Bewilligungsbescheid in den Händen zu haben!", wies Christian Speer auf einen Umstand hin, der leider immer wieder zu Verdruss führe. Die Mittel würden nicht im so genannten "Windhundverfahren" verteilt, erklärte Speer und forderte alle Beteiligten auf, in Ruhe die Sache zu überlegen und zu planen. Hektik sei nicht erforderlich, weil nach seinen langjährigen Erfahrungen alle Maßnahmen bedient würden.

Mögliche Fördermaßnahmenblöcke stellte Heinrich Rohjans vor. Ziel müsse beispielsweise eine Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsstruktur sein. Gefördert würden auch öffentliche Gebäude mit ortsbildprägendem Charakter sowie gestalterische Maßnahmen für eine Verschönerung des Ortsbildes. Beliebt seien Sanierungen innerörtlicher Gewässer, beispielsweise Feuerlöschteiche, Dorfteiche oder die Offenlegung bisher verrohrter Wasserläufe. Vielseitig seien die Möglichkeiten, die Dorfökologie zu verbessern. Dieses gelte auch für den privaten Bereich, wo der Schwerpunkt auf landwirtschaftliche Projekte gelegt, werde. Während öffentliche Maßnahmen bis zu 50 Prozent gefördert werden könnten, liege der Fördersatz bei privaten Maßnahmen bei 30 Prozent mit einer projektbezogenen Höchstgrenze von 20000 Euro.

Die Fachplaner Thomas Honnigfort und Alfons Brümmer, die über langjährige einschlägige Erfahrungen in der Dorferneuerung verfügen, begleiten die Planungen als Fachberater. Die Ideen und Initiativen müssten ausdrücklich von den Bürgern beziehungsweise aus dem Arbeitskreis kommen.

Im Arbeitskreis wirken Andreas Dagger, Stefan Teepker, Paul Driever, Regina Felschen, Christa Niebur, Ludger Maas, Christof Triphaus, Klaus Thünemann, Bernadette Lager Schwienhorst, Ruth Schliem, Johannes Els, Georg Feldmann, Josef Stockel sowie ein Vertreter des Handruper Klosters mit. Das Gremium will umgehend Aktivitäten starten. Auf der Tagesordnung der Bürgerversammlung stand zudem die Entwicklung eines eigenen Wappens für die Gemeinde Handrup. Bürgermeister Stockel informierte in dem Zusammenhang über die Anregung des Gemeinderates. Ein entsprechendes Wappen habe einen hohen Wiedererkennungswert und könne in unterschiedlichen Bereichen, beispielsweise der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden. Samtgemeindebürgermeister Josef Liesen unterstützte die Absicht der Handruper Kommunalpolitiker ausdrücklich. Die Erfahrungen in der Samtgemeinde sowie in den Gemeinden Bawinkel und Lengerich seien durchweg positiv. Diskutiert wurde von den Versammlungsteilnehmern über verschiedene Möglichkeiten, wobei die Beteiligung der Handruper Bürger Priorität haben solle. Denkbar sei einen Wettbewerb auszuloben, sagte Liesen. Auch könne der neue Arbeitskreis Ideen entwickeln. Schließlich bleibe noch der Weg eines Entwurfes von einem Heraldiker. Bürgermeister Stockel will die Bevölkerung im nächsten Mitteilungsblatt über das beabsichtige Verfahren und über mögliche Vorschriften informieren.


Quelle: s.u.

Der Arbeitskreis wurde reibungslos gebildet und will umgehend mit der Planungsphase beginnen
Der Leiter des Amtes für Agrarstruktur, Christian Speer, überreichte den Bewilligungsbescheid für den Planungsvertrag an Bürgermeister Stockel. Unser Foto zeigt (von links): Christian Speer, Josef Stockel, Heinrich Rojans, sowie die Fachplaner Thomas Honigfort und Alfons Brümmer.


Quelle: s.u.


Quelle:
Lingener Tagespost vom 11. April 2002


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück