Geschichte des Ehrenmals

Die Inhalte:
  • Ankündigung - Weihe des Kriegerdenkmals  (1928)
  • Weihe des Kriegerdenkmals  (1928)
  • Neues Ehrenmal  (1956)
  • Umsetzung des Ehrenmals  (1974 + 1991)




    Einweihung des Kirchhofskreuzes und des Kriegerdenkmales

    Handrup (Einweihung des Kirchhofskreuzes und des Kriegerdenkmales) Am Sonntag, den 22. Juli wird auf dem Friedhofe zu Handrup das Kirchhofskreuz und das Kriegerdenkmal feierlich eingeweiht werden. Die Feier beginnt punkt 6 Uhr nachmittags. Der Sängerchor und die Musikkapelle der Missionsschüler werden die Segnung durch Lieder und Musik umrahmen. Der Schützenverein Handrup nimmt vollständig an der Einweihung des Denkmals teil. Es ist ja sechzehn Kriegern aus der Gemeinde Handrup zur Erinnerung gebbaut und der ganzen Gemeinde zum Gedenken errichtet.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 21. Juli 1928




    Geschichte des Handruper Kriegerdenkmals

    Das steinerne Friedhofskreuz, das in der Mitte des Friedhof der Gemeinde Handrup zum Andenken an die 16 Gefallenen des ersten Weltkrieges errichtet worden war, erhielt am 22.07.1928 seine kirchliche Weihe. Vor dem Friedhofskreuz wurde eine steinerne Gedenkplatte mit den Namen der 16 Gefallenen des ersten Weltkrieges niedergelegt. Das Kreuz selber sollte damit das Erlösungs- und Siegeszeichen der Toten auf dem Friedhof und der Gefallenen in der Ferne sein. Die eindrucksvolle Kreuzweihe von 1928 galt daher auch dem Gedenken an die Gefallenen des ersten Weltkrieges.

    Über die Weihe liegt noch ein Bericht aus dem "Frerener Volksblatt" vor:


    Aus Nah und Fern

    Handrup (Weihe des Kriegerdenkmals). Zu einer eindrucksvollen Feier gestaltete sich am vergangenen Sonntag die Einweihung des Friedhofskreuzes und des Kriegerdenkmals auf unserem Kirchhof. Während man den Davidischen Bußpsalm "Erbarme dich meiner, o Gott, nach der Größe deiner Erbahrmungen” sang, zog die Prozession von der Kirche zum Friedhof. Hier trug zuerst der Schülerchor unter der Leitung des R. P. Nölken den Gefallenen zu Ehren das Lied vor "Ruht in Gott, Brüder und Helden!” Alsdann führte unser Pastor Pater Müller in seiner Weiherede aus, daß das Kriegerdenkmals ein Denkmal der Dankbarkeit für die Gefallenen und ein Denkmal der Mahnung für die Lebenden sei. Im Schatten der Kirche, in der Nähe des Tabernakels möchten die Toten nicht vergessen werden und die Lebenden stets bemüht sein, Heimat und Kirche zu lieben, Vaterland und Religion stets zu schützen. Heimatliebe, Vaterlandstreue könnten wir durch nichts mehr beweisen, als das wir echte Deutsche seien. Doch die wahre Liebe zur Heimat würde erst ihre Vollkommenheit erreichen durch die gänzliche Hingabe an unsere Kirche, bis wir das Ziel der Sehnsucht unserer Seele erreicht hätten, wo es keinen Schmerz mehr gäbe, keine Träne mehr geweint werde, kein Tod mehr herrsche. Dort hoffen wir dereinst ein frohes, freudiges Wiedersehen zu feiern. Nun folgte die kirchliche Weihe der Kalvariengruppe. Im Namen der Gemeinde versprach Vorsteher Schomaker, stets zu helfen, daß das Denkmal in der Gemeinde Handrup ein Gegenstand liebevolle Aufmerksamkeit sein werde. Für den Schützenverein dankte Präsident Els den gefallenen Kameraden. Während die Musikkapelle die ergreifende Weise "Wie sie so sanft ruhn” blies legten die Eltern, Gattinnen und Geschwister Kränze am Fuße des Denkmals nieder. In tiefer Wehmut, die geadelt wurde durch die Hoffnung und den Glauben, zog man zur Kirche zurück. Dort wurde mit einer Segensandacht für die Verstorbenen und die Gefallenen die feierliche Einweihung des Friedhofskreuzes und des Kriegerdenkmals der Gemeinde Handrup beschlossen."


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 25. Juli 1928




    Ehrenmal der Gemeinde Handrup

    Errichtet im Jahre 1956
    Einweihung durch P. Theo Sanders Pastor +

    Quelle: Georg Haskamp: Der Spökenkieker von Handrup, Missionshaus Handrup 1977


    In den mittleren 50er Jahren wurde vorn Verein beschlossen, für die vermißten und gefallenen Kameraden, ein Ehrenmal zu errichten. Man hatte zu diesem Zwecke einen gewaltigen Gesteinsfindling ins Auge gefaßt, der nach vorsichtigen Schätzungen von Fachleuten etwa 20-22 Tonnen wog. Dieser schwere Gesteinsblock soll nach mündlicher Überlieferung schon heidnischer Bevölkerung als sogenannter Trau- oder Brautstein gedient haben.

    Wie aber war nun dieser Urstein, vom etwa 4 km entfernten Handruper Holte, zum Dorfkern zu schaffen ? Hier kam dem Verein das Glück durch 2 auswärtige Firmen entgegen, die sieh anboten, kostenlos bei dem Transport zu helfen. Beide Firmen verfügten damals schon über schwere Zugmaschinen mit Seilwinden und andere Geräte. Abend für Abend rückten sie an, um mit Hilfe der Schützenbrüder und Dorfbewohner den Stein aus einer 2 m tiefen großen Mulde nach oben zu schaffen. Aber der Bursche wehrte sieh. Viele dicke Stahlseile, Flaschenzüge und Geräte gingen zu Bruch.

    Doch nach 4 Wochen mühsamer, schwerer Arbeit, an dem der Stein jeden Abend nur um cm weitergerückt wurde, war er endlich oben. Nun konnte er durch einen eigens von Münster bestellten Tieflader der Bundesbahn unter großer Teilnahme der Bevölkerung zu seinem Bestimmungsort bei der Volksschule transportiert werden. Der Stein hatte durch diese mühsame Bergung nun sicher seine Vergangenheit und wurde zu einem würdigen Ehrenmal errichtet.


    Quelle:
    Jubelschützenfest in Handrup, Schützenverein Handrup, Handrup 1976, S. 33




    Neu errichtetes Ehrenmal 1974

    Quelle: Georg Haskamp: Der Spökenkieker von Handrup, Missionshaus Handrup 1977


    Noch einmal mußte dieser gewaltige Naturstein Menschenhand weichen.

    Das Ehrenmal fiel einem notwendigen Schulneubau zum Opfer. Mit großer Hilfe der Bundeswehr wurde er zu seinem neuen und wohl endgültigen Standort beim Missionshaus Handrup gebracht, um dort wieder zu einem ansprechenden Ehrenmal gestaltet zu werden.


    Quelle:
    Jubelschützenfest in Handrup, Schützenverein Handrup, Handrup 1976, S. 47



    Hinweis:
    Das in diesen Stein sichtbare Kreuz wurde von Anton Schmidt (+) aus Handrup angebracht.

    1991 mußte das Ehrenmal, wegen des Jugendheimumbaus, erneut um einige Meter verlegt werden, um dann wieder zu einem ansprechendem Ehrenmal gestaltet zu werden.



  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück