Handruper Wehr ist jetzt vollmotorisiert

Gemeindebrandmeister August Lampen nahm die Schlüssel
für das neue TSF/T In Empfang

Handrup - Nunmehr besitzt die Freiwillige Feuerwehr auch ein Fahrzeug, so daß sie in Zukunft im Ernstfall schnell eingreifen kann. Seit dem Wochenende nennt die Handruper Wehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF/T ihr eigen. In einer kleinen Feierstunde vor der Gastwirtschaft Lampen wurde es den 20 Wehrmännern durch den Kreisbrandmeister, August Hüllsieck (Lingen), übergeben. August Lampen nahm in Gegenwart von Bürgermeister Anton Triphaus die Schlüssel in Empfang.

Schon lange war es ein berechtigter Wunsch der Wehrmänner von Handrup, ein Fahrzeug für die Spritze und die Geräte zu besitzen. Es stand nur ein Tragkraftspritzenanhänger TSA zur Verfügung. Er mußte von einem Trecker gezogen werden. Das bedeutete im Ernstfall, daß die Spritze nicht schnell genug an die Brandstelle geschafft werden konnte. Was nutzt alle Schnelligkeit der Wehrmänner und der eventuellen freiwilligen Helfer aus der Einwohnerschaft, wenn das Hauptgerät zur Bekämpfung des Feuers, die Spritze, nicht sofort zur Stelle ist. Handrup kann von besonderem Glück sagen, daß es in den letzten Jahren kein Feuer zu bekämpfen gab. Es hätte ein sehr großer Schaden werden können.

Es erfüllte Gemeindebrandmeister Lampen mit Stolz, daß er dieses schöne, schnelle VW-Fahrzeug für die 20 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Handrup entgegennehmen durfte. Er dankte hierfür und versprach im Namen der Wehrmänner beste Pflege des wertvollen Wagens. Sein besonderer Dank galt dem Bürgermeister Triphaus und dem Gemeinderat sowie auch dem Kreis Lingen, die alle einen guten Anteil daran haben, daß die Wehr dieses TSF erhalten konnte. Es hat Platz für den Fahrer und zwei Mann sowie für die Spritze und alle erforderlichen Schläuche und Gerätschaften. Geliefert wurde es von der Firma Henkel in Bielefeld zum Preis von rund 9000,- DM (ohne Ausrüstung). Alle benötigten Ausrüstungsgegenstände waren vorhanden.

"Wir haben Glück gehabt", sagte Gemeindebrandmeister Lampen, "daß es lange Zeit kein Feuer in unserer Gemeinde gab. In der Nachbarschaft haben wir ein paar Mal geholfen, doch kamen wir zur wirksamen Brandbekämpfung mit unserer Treckerspritze zu spät. In Zukunft können wir schnellstens zur Stelle sein. Auch wenn wir hoffen, daß so schnell kein Ernstfall eintritt, so sind wir doch stets darauf gerüstet. Im Sommer wird alle vier Wochen eine Einsatzübung gemacht, und im Winter kommen die Wehrmänner alle 14 Tage zusammen."

Lampen dankte den 20 Aktiven für ihre seit Jahren bewiesene treue Gefolgschaft.

Er sprach auch einen Dank aus für Bauer Giese In Handrup, der eine Unterkunft für das Fahrzeug zur Verfügung stellt, bis ein Gerätehaus gebaut sein wird. Das alte kleine Häuschen, worin bisher die Spritze stand, reicht nun nicht mehr aus, denn das Fahrzeug ist wesentlich größer. Auch einige Bohrbrunnen, vor allem in der Ortsmitte, werden benötigt, damit im Ernstfalle das Wasser nicht aus zu großer Entfernung herangeholt werden muß.

Bürgermeister Triphaus beglückwünschte die Wehr zu ihrer neuen Errungenschaft und betonte, daß ohne die finanzielle Hilfe durch den Kreis die Rechnung nicht so glatt aufgegangen wäre. Die weiteren Wünsche der Wehr seien durchaus berechtigt und dem Gemeinderat bekannt. Es wird getan, was irgend möglich ist, doch für den Neubau des Gerätehauses müsse man erst noch einige grundlegende Entscheidungen abwarten. Bürgermeister Triphaus, der zusammen mit dem verstorbenen Kreisbrandmeister Henrichmann die Freiwillige Wehr von Handrup am 28. Juli 1946 ins Leben rief, kennt die Wünsche, Aufgaben und Freizeitopfer der Feuerwehrmänner ganz genau und wird stets ein guter Fürsprecher im Gemeinderat sein. Er ließ es sich auch nicht nehmen, zusammen mit einigen Ratsmitgliedern noch in froher Feuerwehrrunde zu sitzen, um das neue Fahrzeug gebührend aus der Taufe zu heben.

Quelle: s.u.


Quelle:
Lingener Tagespost aus dem Jahre 1965


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück