Der Bauerschaftsteil Hestrup

Seinen Namen hat Hestrup von der Pferdezucht, die in alter Zeit in der dortigen Niederung betrieben wurde. Denn um 890 heißt es Herst und im 11. Jahrhundert Hersin-dorphe. Beide Namen sind von Hars = Pferd abzuleiten. Hestrup ist viel kleiner als Handrup, zu dem als Außenteil gehört. Zwei hochgelegene, kleine Esche standen in der vom Mühlenbach durchflossenen Niederung für Siedlungen nur zur Verfügung, der Mühlenesch und der Maueresch. Der letztere wird ehemals mit einer Findlingsmauer eingefriedigt gewesen sein, um das frei weidende Vieh abzuhalten. An diesen Eschen sind auch hier die alten Vollerben angelegt, von denen die Beschriwinge 1550 als dem Landesherrn eigen Eilmann und Möller nennt; bei letzterem ist die Mühle erwähnt, die dem Hof den Namen gab. In dem Namen Eilmann steckt das altdeutsche Agil = Ecke, der an einer Ecke wohnt. Ferner als Kersten Plettenborch eigenhörig die Erben Mouve und Manninck. Mouve, jetzt Maue, bedeutet Ärmel, womit die Lage am Knick des Weges bezeichnet sein kann. Das Vollerbe ist geteilt in Maue-Tepker und Mauentöbbe. Manninck geht auf den alten Vornamen Mauno zurück. Nur diese vier Vollerben gibt es in Hestrup, nachdem Westerbecke ausgeschieden ist. – Eine nachfolgende Siedlung von Halberben hat hier nicht stattgefunden. Nur Brinkbesitzer erscheinen 1550 noch in der Beschriwinge. Es sind drei: 1. Robbe Taele; der alte Vorname Tale ist zum Familiennamen geworden. 2. Steige (Stege), zwischen Möller und Tale, der am Steg gelegene, d.h. wo der Weg durchs Flaken nach Fürstenau führt – ist verkauft. 3. Sluitken am Ausgang nach Lengerich. Für ihn kommt in der Beschriwinge nur Lütke Dirick in Frage, denn in den Kirchenbüchern findet sich bis 1750 die Schreibweise Lütke. Eine Neubauerei hat einige Zeit noch bestanden. Zu den sieben alten Höfen gehören mehrere Heuerstätten. Der Eschgrund soll in Hestrup ertragsfähiger sein als der in Handrup.                  M.


Quelle:
Neue Volksblätter vom 21. Januar 1943


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück