Bürger fordern Fußgängerampel auf Lengericher Straße in Handrup
Neues Baugebiet mit 19 Grundstücken vorgesehen - Bürgerversammlung
Handrup (Ij) Mit dem Bau von Häusern im neuen Baugebiet Strootfelde II in Handrup kann möglicherweise noch in diesem Jahr begonnen werden. Darauf wies Bürgermeister Josef Stockel (CDU) am Dienstagabend in der Bürgerversammlung im Saal Els hin.
Wie Stockel mitteilte, sollen in dem neuen Baugebiet nördlich der Lindenstraße insgesamt 19 Bauplätze in der Größenordnung von 750 bis 900 Quadratmetern vorgehalten werden. 15 Bauplätze sind für die Errichtung von Einfamilienhäusern, vier für den Bau von Mehrfamilienhäusern vorgesehen. Der Grundstückspreis beträgt nach seinen Angaben 15 DM pro Quadratmeter. Hinzu kommen Erschließungskosten von voraussichtlich 20 DM pro Quadratmeter. Nach den Worten des Bürgermeisters soll das neue Baugebiet vorrangig für Handruper Bürger bzw. weitere Einwohner der Samtgemeinde Lengerich dienen. In diesem Zusammenhang regte der stellvertretende Samtgemeindedirektor Klaus Goedejohann an, daß der Handruper Gemeinderat entsprechende Vergabekriterien verabschiedet. Laut Stockel haben sich bereits acht Interessenten für Baugrundstücke gemeldet.
Die künftig in dem neuen Baugebiet wohnenden Kinder werden voraussichtlich ab dem Schuljahr 1996/97 einen relativ kurzen Schulweg haben. Der Grund: Zu diesem Zeitpunkt soll die neue Grundschule fertig sein. Als Standort ist ein knapp 6000 Quadratmeter großes Areal südlich der Straße " Am Kloster " vorgesehen. Gegenwärtig laufen Verhandlungen, um das Gelände vom Kloster zu erwerben. Für das eigentliche Schulgebäude ist nach den Worten des Bürgermeisters eine Fläche von schätzungsweise 600 Quadratmetern vorgesehen, das übrige Gelände dient als Schulplatz. Stockel: "Damit wird der Schulplatz etwa genauso groß wie der bisherige an der Schulstraße werden." Vorteilhaft sei auch die bereits vorhandene Eingrünung des geplanten Standortes sowie die Nähe zur geplanten Großraumturnhalle auf dem Klostergrundstück, die die Kinder sowie die Sportler de Samtgemeinde mitbenutzen dürften.
Für das alte Schulgebäude an der Schulstraße zeichnen sich bereits neue Verwendungsmöglichkeiten für den Schützenverein, die Feuerwehr und die örtliche Blaskapelle ab. Außerdem soll in dem Gebäude das Gemeindebüro eingerichtet werden, das sich bisher in einem Einfamilienhaus befindet.
Wenn die neue Schule ihren Betrieb aufnimmt, stellt sich allerdings in verschärfter Form die Frage der Verkehrssicherheit auf der Lengericher Straße. Die Jungen und Mädchen der Baugebiete Strootfelde I und II haben, wegen des dann relativ kurzen Schulweges im Gegensatz zum bisherigen Standort keinen Anspruch mehr auf Schülerbeförderung und müssen die Lengericher Straße überqueren. Die Bürger indessen fordern schon jetzt Abhilfe. Sie verlangen die Errichtung einer Fußgängerampel, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Dabei wurden sie nachdrücklich von Pastor Karl Hogeback unterstützt. Er appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, öffentlich "Druck zu machen". Nach den Worten von Stockel sperrt sich gegenwärtig das Straßenbauamt Lingen gegen die Installierung einer Ampel.
Kontrovers diskutierten die Handruper zum Schluß der Sitzung darüber, ob der Ortsteil Steppenberge Straßenbeleuchtung erhalten soll. Für die Installierung von 25 Lampen haben die VEW ein Angebot über 128000 DM auf den Tisch gelegt. Da die Kosten zu 90 Prozent von den Anliegern übernommen werden müßten - zehn Prozent werden von der Gemeinde getragen - ergäben sich Kosten von rund 3000 DM pro Grundstückseigentümer. Wie ein VEW-Mitarbeiter in der Versammlung erläuterte, sei das Energieversorgungsunternehmen auch bereit, das Projekt in mehreren Abschnitten zu verwirklichen, um die Kosten für die Anlieger zu strecken. Auch könnten Eigenleistungen angerechnet werden. Man einigte sich dahingehend, daß die Gemeinde alle Anlieger anschreiben und um ihre Meinung fragen wird. Klar ist, daß die Straßenbeleuchtung ohne Zustimmung der Anlieger nicht installiert wird.
Quelle:
Lingener Tagespost vom 21. April 1994
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