Neue Schule in Handrup

16. Lehranstalt eingeweiht
Heranbildung aufrechter, fleißiger und gläubiger Menschen

Handrup. "Der Kreis Lingen ist als schulfreudiger Kreis bekannt", sagte Oberkreisdirektor Kribben anläßlich der Einweihung der kathol. Volksschule in Handrup, an der auch Landrat Hesemann und in Vertretung des Schulrats Dr.. Dauber, Rektor Neuser, als Vertreter des Staatshochbauamtes, Bauingenieur Manemann, die Eltern, Lehrer, Bürgermeister Triphaus und Pastor Müller teilnahmen. "Die Sorge um die Schulen", fuhr der Oberkreisdirektor fort, "kommt darin zum Ausdruck, daß der Kreis nunmehr die 16. Schule einweihen konnte".

Der Kreis gehe auf dem Gebiet des Nachholbedarfs systematisch vor. Es ist sehr viel getan worden, Kreistag und Kreisverwaltung sind sich ihrer Verantwortung wohl bewußt.

Im Interesse der Kinder
Man habe ein Programm ausgearbeitet, wonach im Kreise Lingen weitere Schulen und Lehrerdienstwohnungen entstehen werden. Daneben laufen noch die großen Schulprojekte in Lingen selbst. Der OKD wandte sich gegen die Auffassung, daß man mit zu hohen Mitteln baue. Alle aufgewandten Mittel seien vertretbar im Interesse der Kinder.
Bürgermeister Triphaus hatte die Feierstunde mit seinem Dank an das Staatshochbauamt, das die Entwürfe anfertigte, und an die Baufirma Einspanier sowie an die Regierung und die Behörden eröffnet. Man habe lange geplant, nun sei der Umbau doch zu einem guten Ende gekommen und beim Anblick der Räume könne man nur sagen: Es wäre schön; selbst noch einmal Kind zu sein. Der Bürgermeister übergab dann den Schlüssel an Hauptlehrer Stuckenberg, der sich im Namen seiner Kollegen und der Kinder für die schöne Schule bedankte. Die Lehrer wollten gemeinsam mit den Eltern ehrbare, aufrechte, fleißige und gläubige Menschen heranziehen. Sodann nahm Pfarrer Müller die kirchliche Weihe der einzelnen Klassen mit den Worten: "Friede sei diesem Haus und allen, die darin wohnen", vor. In seiner Ansprache ermahnte der Pfarrer die Jugend, dankbar den Eltern und Lehrern zu sein. "Die Bildung der Jugend zu guten Staatsbürgern ist Gottesarbeit", und wer die Sitten der Menschen forme, erfülle den Auftrag Christi, der gesagt habe: "Lehret alle Völker ..". Rektor Neuser überbrachte die Glückwünsche der Regierung und des Schulrats. "Die neue Schule wird von vielen nach verschiedenen Richtungen hin erklärt, aber in Wirklichkeit ist sie ein Ganzes. Hier ist etwas Solides errichtet worden. Die bäuerliche Gemeinde hat ein großes Opfer gebracht, ein Beweis dafür, daß die Lehrerschaft das nach 1945 verlorengegangene Vertrauen wiedergewonnen hat".

Einheit Schule, Elternhaus und Kirche
Für Landrat Hesemann, der dann das Wort ergriff, war die Feierstunde ein besonders freudiger Anlaß daran zu erinnern, daß er selbst einst in Handrup zu Schule ging. Leider wisse die Jugend meist noch nicht, was die Schule für das zukünftige Leben bedeute, sie sollte früh begreifen, daß das in der Kindheit erworbene Wissen Grundlage für das Leben sei. Auch Landrat Hesemann setzte sich für eine Einheit von Schule, Elternhaus und Kirche ein. Nach Grußworten von Pater Sander vom Missionshaus und lustigen Plaudereien des "Dönkes-Erzählers" Triphaus fand die Besichtigung der Schule statt.

In guter Obhut
Sie besteht aus 3 Klassen, 1 Gruppenraum und ein Lehrmittelzimmer. Die Böden sind mit einem PVC-Belag versehen, moderne Leuchter, große Fenster und moderne Möbel geben den Räumen einen anheimelnden Rahmen. Außerdem wurden 3 Lehrerdienstwohnungen umgebaut. Die Gesamtkosten betragen 82000 DM.
In mehreren Chören, Gedichtvorträgen und einem entzückenden Stegreifspiel zeigten die Kleinen, daß sie in guter Obhut sind. Man kann die Gemeinde, ihren Bürgermeister und den Gemeinderat zu dieser Schule nur beglückwünschen.

Quelle: s.u.

Das neue Schulgebäude in Handrup


Quelle: s.u.

Landrat Hesemann während seiner Ansprache in Handrup


Quelle: s.u.

Pfr. Müller und Bürgermeister Triphaus inmitten der Kinder


Quelle:
Lingener Tagespost im September 1956



Hinweis: Die Einweihung fand am 13. September 1956 statt.


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück