Das Handruper Volksfest sah Hermann I. als König (1952)
Lengerich - Im benachbarten Handrup ereignete sich, bei dem in der vorigen Woche gefeierten Schützenfeste, ein Unglücksfall. Der Commandeur des Festes, welcher des Reitens wohl nicht geübt, zog den Zügel des Pferdes sehr straff, so daß das Tier sich bäumte und rückwärts überschlug, den Reiter unter sich begrabend. Dieser erlitt einen bösen Beinbruch.
Quelle:
Frerener Volksblatt vom 16. Januar 1897
Generalversammlung
Handrup. Am Sonntag fand hier im Lokale Hölting die diesjährige Generalversammlung des Schützenvereins statt, wozu die Mitglieder zahlreich erschienen waren, zumal eine wichtige Tagesordnung vorlag. Als erster Punkt stand die Beschlußfassung über das diesjährige Schützenfest auf der Tagesordnung. Mit Stimmenmehrheit wurde beschlossen, zwei Tage zu feiern, und zwar am 7. und 8. Mai. Als Adjudanten wurden gewählt: Bern. Schmidt und Heinrich Hülsmann. Dann schritt man zur Wahl der Fähnriche. Es wurden gezählt: Franz Mäß, Aug. Dieker und Heinr. Feldmann. Hierauf erstattete Kassenführer Franz Sabel Rechnungslage, die als richtig befunden wurde. Zum Schluß fand die Verpachtung der Wirt und Kuchenbude statt. Für die Wirtschaft gab Wirtschaft Aug. Els das Höchstgebot von 131 Mark ab. Ihm wurde der Zuschlag erteilt. Die Kuchenbude pachtete Bäckermeister Bern. Krümpelmann für 30 Mark.
Quelle:
Frerener Volksblatt vom 12. April 1933
Schützenfest voraus
Handrup - Ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes wirft seine Schatten voraus. Am nächsten Sonntag und Montag feiert die Gemeinde ihr Schützenfest. Das Handruper Schützenfest gilt nicht nur in der Gemeinde Handrup als eines der schönsten Feste des Jahres, sondern findet auch in den Nachbargemeinden aufgrund der Gemütlichkeit und des Frohsinns, welche da stets herrschen, guten Anklang. Wenn der Wettergott dem Schützenverein gut gesonnen ist, wird das Fest auch in diesem Jahre seine Anziehungskraft nicht verfehlen, zumal ein gemütlicher Festball und ein Preisschießen, wo wertvolle Preise winken, einladen. – Der zweite Festtag wird morgens mit einem Gottesdienst für die Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege begonnen. Anschließend findet Antreten und der Traditionelle Umzug durchs Dorf statt.
Quelle:
Lingener Volksbote vom 29. April 1952
Schützenfeste im Kreise Lingen
Das Handruper Volksfest sah Hermann I. als König
Handrup - Wenn in der vergangenen Woche an dieser Stelle geschrieben wurde, daß das Handruper Schützenfest ein Volksfest im wahrsten Sinne des Wortes ist, so war das nicht übertrieben. Der Festball gestaltete sich zu einer Gemütlichkeit, wie sie bereits Tradition geworden ist. Das Preisschießen zog manchen Schießsportler an, und in scharfem Kampfe wurde um die Preise gekämpft.
Der zweite Festtag gehörte ausschließlich den Gemeindeeingesessenen. Nach dem Gottesdienst wurde bei der Wirtschaft Hölting angetreten. Zahlreich waren die Schützenbrüder zur Stelle, denn es galt doch, sich noch einige Stunden unter die Regentschaft des alten Königs Gregor Gösse jun. zu stellen. Um den Gründern des Handruper Schützenvereins und den älteren Schützenbrüdern die Möglichkeit der Teilnahme an dem Festzug zu geben, standen etwa zehn geschmückte Kutschwagen bereit, welche mit gutgestimmten älteren Leuten besetzt waren. So bildeten die Musik, die "Kompanie" nebst Reitern und Kutschwagen einen stattlichen Zug. Die Bauern Brands, Hunfeld - Thale, Schlütke und Triphaus waren während des Festzuges mit einem kühlen Trunk die Gastgeber des Vereins.
Bei der Volksschule nahm der Schriftführer, Josef Schrader, das Wort und forderte die Lehrerschaft auf, die Schuljugend zu einer wahren Landjugend, vertraut mit dem Gedanken der Heimatpflege und deren Gebräuche, zu erziehen Die Kinder forderte er auf, in die Fußstapfen der Eltern zu treten, und es könnte keine Bedenken über das Fortbestehen einer regen Tätigkeit für das Wohlergehen der Gemeinde und der Aufrechterhaltung der guten alten Bräuche geben. Der Schulleiter, Lehrer Zimmer dankte im Namen der gesamten Lehrerschaft und gab das Versprechen, daß es ihr Bestreben sei die Kinder der Gemeinde Handrup so zu erziehen, daß sie gute, mit den ländlichen Berufen und den heimatlichen Gebräuchen sich verbunden fühlende Bürger würden und künftig nicht nur Erhalter, sondern Förderer der Gemeinde Handrup seien.
Nach der Ankunft bei dem Festlokal Lampen wurde heiß um die Königskrone gekämpft. Es wurde dem Bauern Hermann Hunfeld - Thale nicht leicht gemacht, bis er mit scharfen Auge und geübter Hand den Königsschuß abgab und das Zepter übernahm. Er erkor sich seine Ehefrau zur Königin.
Auf der Preisscheibe zeigte sich Justus Niermann, Handrup als bester Schütze. Der zweite Festtag nahm einen äußerst gemütlichen und harmonischen Verlauf, wozu seine Majestät, König Hermann I. nicht wenig beitrug. Küche und Keller des Festwirtes Aug. Lampen sorgten vorzüglich für das leibliche Wohl der Festteilnehmer. Mancher wird noch von den schönen Stunden zehren und so gab das schöne Handruper Schützenfest den Teilnehmern wieder Aufschwung Aufschwung und Lust zur täglichen Arbeit und Erfüllung der Pflichten.
Quelle:
Lingener Volksbote vom 10. Mai 1952