Ein Sommerausflug nach LengerichLengerich i.H. Wir lesen im "Ling. Wochenblatt" folgendes: "Ein Sommerausflug nach Lengerich." Daß die nähere und weitere Umgebung Lingens trotz mancher öden Landstraße doch herrliche Punkte bietet, ist bekannt. Jetzt, wo die schöne Jahreszeit wieder beginnt und den Naturfreund in's Freie lockt, sei kurz auf eine recht lohnende Tour aufmerksam gemacht, - auf eine Tour nach Lengerich. In eine sanfte Talsenkung gebettet, von wohlgepflegten Gärten und Äckern wie durch sonstigen Wiesen umgeben, lugt das stattliche Dorf aus dem Grün der Bäume gar einladend hervor. Wer von Lingen aus den 15 Kilometer weiten Weg nicht zu Fuß, zu Wagen oder Rad zurücklegen will, der benutze die Kleinbahn bis zur Station Gersten. Von dort führt eine gute, nach allen Seiten hin prachtvolle Aussicht gewährende, etwa 3 ½ km lange Landstraße zum Dorfe. Auch kann man bis zur Station Berlage fahren, um von dort nach Besichtigung der interessanten Teichanlage des Hof- und Mühlenbesitzers Berlage in etwa ¾ Stunden zum Dorfe zu gelangen. Dieser Weg ist zwar zur Hälfte Sandweg, entbehrt aber nicht der Reize; besonders ist das Gehölz dort reich an Nachtigallen. Lengerich selbst bietet allerlei Sehenswürdigkeiten, zB. die stolze, vor 2 Jahren im Inneren prachtvoll ausgemalte kath. Kirche, die altehrw. evang. Kirche, eine der interessantesten im Kreise, der Burggraben, welcher an die alte Zeit erinnert, wo Lengerich noch ein Edelsitz war, die Altertumssammlung des Herrn Vikar Schütten, die jedem gern gezeigt wird. Nahe am Dorfe befindet sich eine Krähenkolonie, etwas entfernter die für Interessenten sehenswerten Schweinezuchtanstalt des Herrn Veltwisch u.a.m. Daß es an guten Gasthöfen, welche allen Anforderungen gerecht zu werden vermögen, nicht fehlt, ist männiglich bekannt. Darum auf nach Lengerich! Quelle: Frerener Volksblatt vom 12. Mai 1906 |
Quelle: www.heimatarchiv.de |
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