Mit viel Mühe und großem Kostenaufwand wurde in den letzten Jahren nicht nur der Platz um die evangelische Kirche schön gestaltet, sondern vor allem auch die altehrwürdige Kirche selbst von Grund auf renoviert. Dabei wurden sehr wertvolle großflächige Wandgemälde freigelegt und restauriert, obgleich Bilder in reformierten Kirchen eigentlich fremd sind. Die ev. Gemeinde wollte damit altes kirchliches Kulturgut unseres Dorfes von einzigartiger Bedeutung erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Zwei Aufgaben liegen nun noch vor uns und wurden begonnen:
Die Restaurierung der Orgel von 1879 und die Ergänzung des Geläutes.

Häufig wurden wir nun von Lengericher Mitbürgern angesprochen und ermutigt, die fehlende dritte Glocke anzuschaffen. Viele - Christen aller Konfessionen - fügten hinzu, sie würden mit einer Spende zu den Kosten beitragen. Diese Zusage erlaubt uns, diesen kleinen Artikel zu veröffentlichen.

Einige Hinweise: Im Jahre 1869 erhielt die ev. Kirche, aus älteren geborstenen Glocken gegossen, ein neues Geläut, das den Dur-Dreiklang Des´ - F´ - As´ darstellte. Die große Glocke wog 1.568 kg, die mittlere 754 kg und die kleine 425 kg. Es war ein sehr schönes Geläut. Anläßlich einer Firmungsreise wurden zur Begrüßung des katholischen Bischofs auch die Glocken der ev. Kirche geläutet. Der Bischof äußerte sich sehr anerkennend über den Wohlklang des evangelischen Geläutes.

Kreuzigungswandbild von 1530 in der ev. Kirche (4,35 m x 5,30 m)

Im 1. Weltkrieg mußte die ev. Gemeinde zwei Glocken zu Kriegszwecken abgeben. Die große Glocke mit der Inschrift "Ehre Bei Gott in der Höhe" und die mittlere mit der Inschrift "Friede auf Erden" wurden tatsächlich eingeschmolzen und zu Granaten verarbeitet. Im Jahre 1928 kaufte die ev. Gemeinde wieder eine mittlere Glocke. Diese wurde der Gemeinde dann im 2.Weltkrieg genommen.

Die große Glocke wird vom Turm genommen, 1917

Im Jahre 1976 wurde das Geläut wieder um die mittlere Glocke erweitert. Nun fehlt noch für den vollen Dreiklang die große Glocke. Wir wollen sie im Laufe dieses Jahres von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher, gießen lassen. Das erste volle Geläut möchten wir mit einem Gemeindefest verbinden.

Abtransport der beiden Glocken, 1917

Die Gesamtkosten betragen ca. 58.000,-- DM. Das ist viel Geld für unsere kleine Gemeinde, zumal nach den Bestimmungen unserer Kirche Glocken nur durch Spenden finanziert werden dürfen.
Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns bei der Anschaffung der noch fehlenden Glocke helfen würden (Konto 667000 bei der Volksbank Lengerich; Spendenquittungen werden ausgestellt).

In der April-Ausgabe dieses Heftes hatten wir Sie über das Vorhaben unserer ev. Kirchengemeinde informiert, die fehlende dritte Glocke wieder anzuschaffen. Heute Können wir Ihnen mitteilen, daß diese Glocke am 20. August gegossen wurde. Darüber freuen wir uns sehr und danken ihnen herzlich für Ihre Mithilfe.

Die neue Glocke hat einen Durchmesser von 1,46 m und wiegt 1.920 kg. Als Glockeninschrift wurde das Bibelwort "Meine Zeit steht in deinen Händen" (Psalm 31,16) gewählt.

Unsere neue Glocke wird zum 5. September 1993 nach Lengerich gebracht und in einem kleinen Gerüst bei der Kirche aufgehängt, so daß sie klingen kann.

An diesem Tag wollen wir ein Gemeindefest feiern, zu dem wir Sie herzlich einladen!

Es beginnt um 10.00 Uhr mit einem Familiengottesdienst. Um 12.00 Uhr wollen wir gemeinsam zu Mittag essen, ab 15.00 Uhr bieten wir Kaffee und Kuchen an, um etwa 17.00 Uhr soll dieser gemeinsame Tag beendet werden. Dazwischen gibt es ein buntes Programm mit Verlosung, Quiz, Puppentheater, verschiedenen Spielen, in die auch die neue Glocke einbezogen wird.

In der Woche nach dem 5. September wird die Glocke dann im Turm montiert und soll am Kirmessonntag mit den Glocken der katholischen Kirche erstmals läuten.

Grosse Glocke
Bronze, Durchmesser 1,43m
gegossen in Gescher 1993

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Unsere grösste Glocke trägt als Inschrift das Bibelwort: "Meine Zeit steht in deinen Händen" (Psalm 31,16).

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