holzreiches Lengerich und Benediktiner

Lengerich i.H. 27. März. Der Name Lengerich ist wohl abgeleitet von Lengerick oder Lüngerick, d.h. holzreich. Die hiesige Gegend war in alten Zeiten sehr holzreich, fast lauter Wald, sodaß der Sage nach ein Eichhörnchen von Freren-Sundern bis zum Haselünner Felde, quer, quer durch das Kirchspiel, drei Stunden weit, auf den Bäumen habe laufen können. Im Jahre 1850 hatte die Bauerschaft Langen eine Holzmark von 80 Schweinen Mastung, Grumsmühlen einem Wald von 50, die Bauerschaft Gersten eine Holzmark von Eichbäumen, worin bei voller Mastung 400 Schweine getrieben wurden. In den großen Waldungen gab es auch in alten Zeiten viele Wölfe, und es gehörte die Jagd auf dieselben, zu welcher alle Eingesessenen aufgeboten wurden, zu den herrschaftlichen Diensten.

Lengerich war nächst Ankum das größte Kirchspiel in der Diözese Osnabrück. Lengerich gehört wohl mit zu den Orten im Lingenschen, die zuerst eine Kirche erhielten. Es heißt, in Lengerich sollen sich Benediktiner aus dem Kloster zu Werden a.d. Ruhr niedergelassen und den Gottesdienst eingerichtet haben. Daher soll auch der hl. Benediktus zum Kirchenpatron oder Schutzheiligen zu Lengerich gewählt sein. Im Jahre 1269 wurde das Gut Lengerich mit Kirche an die Abtei Werden übertragen, und der Abt von Werden besetzte schon vor 1432 die Pastorat- und Vikariestellen zu Lengerich. Auch der große Umfang dieses Kirchspiels spricht für eine Kirche und Pfarre daselbst.


Quelle:
Frerener Volksblatt vom 30. März 1907


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück