Polizeiberichte

Tragische Unglücke

Die Inhalte:
  • Kind überfahren  (1895)
  • Wärmflasche explodiert  (1896)
  • Vom Wagen gestürzt  (1898)
  • Beim Heuabladen Genick gebrochen  (1898)
  • Vom Wagen gestürzt  (1899)
  • Fall in Jauchegrube  (1902)
  • Mädchen in Dreschmaschine und ein Pferdebiss  (1904)
  • Kinder überfahren  (1906)
  • Hund zu Tode geschleift  (1907)
  • Schweine abgeliefert  (1922)
  • In Keller gestürzt  (1923)
  • Kinder spielen mit Feuer  (1932)
  • Finger abgeschlagen  (1932)
  • Kind ertrunken  (1932)




    Kind überfahren

    Lengerich i.H., 15. Oct. Ein schreckliches Unglück passierte hier heute nachmittag gegen 4 Uhr. Am Hause des Bäckers B. lagerte eine Parthie Stroh, worin sich mehrere Kinder vergnügten, als der Berlage'sche Müllerwagen heranfahren kam. Da auch die andere Seite der Straße gesperrt war, fuhr der Müllerknecht ahnungslos durch den Strohhaufen, worin noch das 8 ½ jährige Mädchen des Malers Biermann versteckt lag. Der schwere Wagen ging dem Kinde über Arm und Kopf. Gräßlich zugerichtet wurde dasselbe zum Krankenhause gebracht, wo es nach 24 stündigem Leiden starb. Ein schwerer Schlag für die Eltern. Dem Knecht K. ein solider, braver Junge, trifft durchaus keine Schuld.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 19. Oktober 1895




    Wärmflasche explodiert

    Lengerich i.H. Ein Fall, der sehr zur Vorsicht mahnt, passierte hier in voriger Woche. Die Dienstmagd des Bäckers Kreye hierselbst legte des Abends eine fest verkorkte und mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche in den Ofen der Kochmaschine. Nach kurzer Zeit entstand eine furchtbare Detonation, die Wärmflasche war explodiert und die Kochmaschine in Stücken aus einander geflogen. Zum Glücke befand sich Niemand in der Küche, sonst hätte leicht ein größeres Unglück entstehen können.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 25. Januar 1896




    Vom Wagen gestürzt

    Lengerich i.H. Ein betrüblicher Unglücksfall ereignete sich hier am vorigen Freitag. Als der Dienstknecht Sabel, im Dienste des Colon Robbe in Drope, früh morgens um 5 Uhr mit seinem Fuhrwerk auf der Straße nach Lengerich fuhr, scheuten plötzlich die Pferde. Der Knecht stürzte vom Wagen, blieb aber mit dem Fuße an demselben hängen und wurde eine längere Strecke mitgeschleift. Fürchterlich am Kopfe zugerichtet wurde derselbe aufgefunden und in Krankenhaus gebracht, wo er sofort mit den hl. Sterbesakramenten versehen wurde. Von zwei Ärzten, die Herren Brinkmann von hier und Hildmann Freren, wurden die klaffenden Wunden zugenäht und verbunden. Der Zustand des Unglücklichen soll jedoch nicht hoffnungslos sein.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 18. Juni 1898




    Beim Heuabladen Genick gebrochen

    Lengerich, 20. Juli. Gestern stürzte der 84 jährige Landwirth Bänke beim Heuabladen vom Boden durch die Luke auf die Tenne und brach sich das Genick.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 23. Juni 1898




    Vom Wagen gestürzt

    Lengerich i.H. 1. März Ein betrüblicher Unglücksfall ereignete sich im benachbarten Handrup. Der Colon Schomaker, ein durchaus nüchterner und solider Mann, hatte am Freitag eine Ladung Kainit von Fürstenau geholt. Auf dem Weg nach Hause stürzte er vom Wagen , kam unter die Räder und war kurz darauf eine Leiche.

    - Der Eigner Bornhorst von Handrup war am Samstag mit einem Holzwagen losgefahren; als sich plötzlich der Hinterwagen löste, gerieth das Pferd mit dem einen Bein zwischen die Speichen des Rades und wurde das Bein vollständig zerquetscht. Das werthvolle Thier mußte sofort totgestochen werden.

    - Der Gesundheitszustand unseres Ortes läßt zur Zeit viel zu wünschen übrig, nicht allein unter den Erwachsenen grassirt die Influenza, sondern auch viele Schulkinder sind von derselben befallen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 4. März 1899




    Fall in Jauchegrube

    Lengerich. Wer lieben will, muß leiden! Kommt da neulich in einer hiesigen Bauerschaft nächtlicherweise ein junger Bursche auf einen Bauernhof, um die Mädchen zu necken. In der Dunkelheit kann er sich nicht gut zurecht finden u. ärgerlich stampft er mit den Füßen auf den Boden, als dieser plötzlich unter seinen Füßen weicht, und er im nächsten Augenblick bis an den Hals in der Jauchegrube steckt. Die Situation war eine kritische, denn ohne fremde Hilfe war ein Entrinnen aus dem nassen, dabei so "lieblich" duftenden Elemente nicht zu denken. Endlich ermannt sich der Liebhaber zu einem Hilferuf, während die Mädchen am Fenster kichern. Da naht der Retter in Gestalt des Hausherrn, in der einen Hand die rettende Leiter, in der anderen den bessernden Peitschenstiel. Das nun folgende Zwiegespräch zwischen den beiden hat Schreiber dieses nicht verstanden. Deutlich hörte er ein mehrmaliges intensives "Au!"


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 15. Februar 1902




    Mädchen in Dreschmaschine
    und ein Pferdebiss

    Lengerich i.H. Ein kleines Mädchen geriet vor einigen Tagen in eine Dreschmaschine und wurde erheblich verletzt.

    Der Landwirt L. wurde von seinem Pferde in den Daumen gebissen und zwar so heftig, daß dieser amputiert werden muß.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 24. September 1904




    Kinder überfahren

    Lengerich i.H. Ueberfahren wurden hier von einem Fuhrwerk aus Freren einige Kinder in der Nähe der evangl. Schule. Zwei Kinder kamen ohne Schaden davon, dagegen erhielt der Sohn des Lehrers L. einige geringe Verletzungen. Dem Kutscher des Fuhrwerks trifft keine Schuld.

    Unserem Herrn Pfarrer Robben ist die Ortsanfsicht über die kath. Schulen der Pfarrgemeinde Lengerich übertragen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 9. Juni 1906




    Hund zu Tode geschleift

    Lengerich i.H. Von einem erheblichen Verluste wurde ein hiesiger Bewohner betroffen. Derselbe hatte in Langen einen hübschen Jagdhund gekauft und wollte damit nach Hause ziehen. Unterwegs überholte ihn ein hiesiger Händler mit seinem Fuhrwerk und ladet den Besitzer des Hundes ein mitzufahren. Der Hund wurde hinten an den Wagen gebunden und mußte mitlaufen. Als man eine Strecke zurückgelegt, wurde man durch das Rufen von Vorübergehenden aufmerksam gemacht, man sah nach und fand nur noch eine leblose Masse hinter dem Wagen herschleifen. Der Hund hatte sich in dem Strick verwickelt und so hatte das wertvolle Tier ein tragisches Ende gefunden.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 12. Oktober 1907




    Schweine abgeliefert

    Lengerich i.H. Ein betrüblicher Unglücksfall ereignete sich vorige Woche hierselbst. Der Landwirt Voges hatte Schweine abgeliefert, und als er sich mit seinem Gefährt auf dem Heimwege befand, scheuten plötzlich die Pferde und V. kam so unglücklich zu Fall, daß er eine schwere Kopfverletzung erlitt, die den Tod unmittelbar herbeiführte.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 11. November 1922




    In Keller gestürzt

    Lengerich i.H. Ein Unglücksfall, der verhängnisvoll hätte werden können, ereignete sich hier am Sonntag abend. Vor dem Wesselmann'schen Neubau vergnügten sich mehrere Kinder, als plötzlich der 11jährige Sohn, der Frau Wwe. Wobbe infolge der Dunkelheit in den bis zur Hälfte mit Wasser gefüllten Keller stürzte und sich nicht unerhebliche Kopfverletzungen zuzog. Nur mit Mühe und Not konnte der Bedauernswerte aus seiner mißlichen Lage befreit werden.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 30. November 1923




    Kinder spielen mit Feuer

    Lengerich i.H. (Wenn Kinder mit dem Feuer spielen). Dieser Tage steckten spielende Kinder den auf dem Scheunenplatz lagernden Abfall beim Dreschen, den der Dampfdrescher dort zurückgelassen hatte, in Brand. Nachdem sie vergeblich versucht hatten, das Feuer zu löschen, riefen sie die Nachbarn zu Hilfe, und nur durch das tatkräftige Eingreifen derselben wurde vermieden, daß die dicht dabei stehenden Scheunen mit Erntevorräten nicht Feuer fingen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 24. August 1932




    Finger abgeschlagen

    Lengerich i. H. Zwei Kinder des Händlers Suermann spielten unbeobachtet mit einem Beil, dabei schlug der 3jährige seinem 4jährigen Bruder zwei Finger der rechten Hand ab.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 17. September 1932




    Ertrunken

    Lengerich i.H. Von einem herben Mißgeschick wurde gestern nachmittag die Familie des Postboten Lonnemann betroffen. Das zweijährige Mädchen war alleine in der Küche zu spielen und fiel in einen mit Seifenlauge gefüllten Waschkübel. Als die Eltern hinzukamen und das Kind herausholten, lebte es erst noch, aber trotz angewandter Mittel starb es leider bald darauf. Der Familie wird allseitig die größte Anteilnahme entgegengebracht.


    Quelle:
    Lingener Volksbote vom 22. Dezember 1932


  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück