Unwetter - Jahresrückblick 1932

Die Inhalte:
  • unaufhörlichen Niederschläge  (1932)
  • orkanartiger Sturm  (1932)
  • Jahresrückblick  (1932)




    unaufhörlichen Niederschläge

    Lengerich i.H. Die unaufhörlichen Niederschläge der letzten Tage haben ein starkes Anschwellen des Wasserstandes zur Folge gehabt. Vielfach sind die von Früchten noch nicht abgeernteten Grundstücke überschwemmt, oder in Gefahr überschwemmt zu werden. Verschiedene Grundbesitzer haben es in den letzten Tagen daher sehr eilig., um die noch in dem Boden befindlichen Früchte einzuholen.

    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 19. Oktober 1932




    orkanartiger Sturm

    Lengerich i.H. Der am Dienstag herrschende, orkanartige Sturm richtete auch hier ziemliche Verwüstungen an. Hier und da konnte man entwurzelte Bäume sehen und die Wege waren überdeckt mit abgerissenen Zweigen. Durch diesen Sturm wurde auch die Leitung der Straßenbeleuchtung beschädigt, die infolgedessen nicht brannte.

    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 19. Oktober 1932




    Jahresrückblick 1932

    Lengerich i.H. Noch einige Tage und abermals sinkt ein Jahr ins unendliche Meer der Vergangenheit. Keiner braucht diesem Jahr eine Träne nachzuweinen. Traurig, herzlos wurde das Geschick von vielen, vielen Menschen gestaltet. Die Arbeitslosigkeit, die Unkenntnis der führenden Persönlichkeiten über das Elend der Massen schuf eine Erbitterung, welche über kurz oder lang schlimme Formen annehmen wird, wenn im kommenden neuen Jahr nicht Mittel und Wege gefunden werden, um das grauenhafte Elend in etwa zu lindern durch Arbeit und ausreichenden Verdienst. Jahr um Jahr sahen wir schwinden, doch die Not wurde größer und größer, Hoffnung wuchs auf und verschwand allmählich wieder; die Notverordnungen, diese vielfach ungerechte Waffe, sorgte dafür, daß jede aufkeimende Hoffnung auf Besserung einzelner Volksteile an ihrem Hunger und Elend zuschanden wurde. Alles das findet seinen Niederschlag in dem Anwachsen der radikalen Parteien bei den letzten Wahlen, eine furchtbare aufsteigende Gefahr. Wird die sich formende Kathastrophe des deutschen Volkes erkannt? Und wird im kommenden neuen Jahr 1933 das letzte getan, um den Hunger zu beseitigen und damit den Bolschewismus einzudämmen? Hoffen wir es, hoffen wir das beste von 1933.

    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 27. Dezember 1932


  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück