Kreisgruppe Altkreis Lingen
NABU Naturschutzbund Deutschland e.V.
Der Steinkauz - Athene noctua
Bestandserfassung in der Samtgemeinde Lengerich
Der Steinkauz war in unserer Region einmal sehr häufig. Unser kleiner Kobolt war bei unseren Großeltern und Eltern nur zum Teil beliebt. Alter Aberglaube hatte bei einigen bis heute noch den Steinkauz als Totenvogel ein eingeprägt. Aber auch die moderne Landwirtschaft macht unserer kleinsten Eule sehr zu schaffen. Das Aufräumen unserer Landschaft in den 50ger und 60ger Jahren hat viel dazu beigetragen, daß der Steinkauz ein so schweres Leben hat.
Der Steinkauz gilt in Niedersachsen als stark bedrohte Vogelart Das Niedersächsische Landesamt für Ökologie geht momentan von einem Bestand von etwa 100 Brutpaaren aus. Die Restvorkommen beschränken sich im wesentlichen auf die westlichen Landesteile, also bei uns, wobei das südliche Emsland einen der letzten Schwerpunkte des Vorkommens bildet. Um gezielte Artenschutzmaßnahmen einleiten zu können, organisiert der NABU Lingen eine umfassende Erfassung der Steinkauzbestände im südlichen Emsland. Hier, in der Samtgemeinde Lengerich habe ich (Manfred Jenz) bereits 1995 mit der Steinkauzbetreuung begonnen In diesem Zusammenhang möchte ich Sie bitten, in diesem Frühjahr besonders auf Steinkauze zu achten und Ihre Beobachtungen an mich weiterzuleiten Die unten stehenden Hinweise Können ihnen möglicherweise hilfreich sein, etwas intensiver auf die kleinen Kobolde zu achten.
Wie erkennt ich den Steinkauz?
Der etwa Amsel große Steinkauz ist die kleinste unserer Eulen. Er wirkt aber gedrungener. Bei schönem Wetter sitzt er gerne auch tagsüber auf einer erhöhten Warte. Auf Scheunendächer, Strommasten und Wiesenpfählen kann man ihn dann des Öfteren beobachten.
Der Lebensraum für den Steinkauz sollte vielseitig strukturiert sein. Grünflächen mit alten Hochstammobstbäumen sind ideale Flächen Der Bodenbewuchs sollte nicht zu hoch sein Die heute sehr beliebte Pferdehaltung mit den dazugehörigen Wiesen in Hofnähe kommt dem Steinkauz sehr zugute. Streuobstwiesen werden sehr gerne angenommen Die günstigste Zeit, ihn zu hören ist etwa von Februar bis Mitte/Ende April. Insbesondere in der Zeit der Jungenaufzucht. Ende April bis Juni. kann man beide Altvögel auch tagsüber jagen sehen.
Haben Sie eine Beobachtung gemacht, oder ist bei Ihnen auf dem Hof noch ein Kauz oder eine Schleiereule, bitte ich Sie mich anzurufen. Mein Telefonnummer 05904 - 1745.
In unserer aufgeräumten Landschaft hat der Steinkauz, und nicht nur er, ein sehr schweres Los. Deshalb, helfen Sie mit, denn Ihre Mithilfe liegt mir sehr am Herzen. Es ist ein kleiner Schritt, einer bedrohten Tierart zu helfen.
Hinweisen möchte ich noch auf eine zweite Eulenart Die Schleiereule. Auch über diese Eulenart möchte ich um Hinweise bitten.
Vielen Dank jetzt schön für Ihre Hinweise
Manfred Jenz
Quelle:
Informationsblatt der Samtgemeinde Lengerich - Nr. 255, Lengerich Mai 1999
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