Heimatverein erkundete
"bekannte" und unbekannte
Naturkleinode

Am 19. Mai brachen bei freundlichem Wetter um die 15 naturinteressierte Teilnehmer mit dein Fahrrad zur Erkundung scheinbar bekannter Naturgebiete im Raum Langen/Lengerich auf.

Der erste Besuch - unter der sachkundigen und engagierten Führung des Leiters der Kreisnaturschutzbehörde, Herrn Josef Nick - galt den "Faller Moor". Mancher Teilnehmer war erstaunt, festzustellen, daß nicht die bekannten Teiche das Naturschutzgebiet bilden, sondern das angrenzende Restmoor auf Lengericher Gemarkung. Dort erklärte Herr Nick unter anderen die zwei Hauptvorgehensweisen für Naturschutzgebiete:
entweder man läßt eine vorhandene schutzwürdige Fläche sich weiterentwickeln ohne einzugreifen, oder man bewahrt besonders kostbare Stellen durch gezielte Eingriffe vor allmählichen Veränderungen. So wird im Faller Moor der Standort der selten gewordenen Moorlilie freigehalten, während das übrige Restmoor der natürlichen Entwicklung zum Bruchwald überlassen bleibt, dabei allerdings durch die Behörde ständig beobachtet und kontrolliert wird.


Quelle: s.u.

Herr Nick erklärt die Bedeutung des Torfmooses;
im Hintergrund das Schutzgebiet "Faller Moor".


Eine weitere Wegstrecke - das schöne Wetter machte auch die Fahrt selbst zu einem echten Genuß - führte zu einem Naturschutzgebiet, das in seiner Entwicklung vom Moor zum Bruchwald dieses letztere Stadium schon erreicht hat: nur noch kleine offene Schilfbereiche zeigten in "Deepenbrock" bei Langen die Herkunft des Wäldchens an.

Von hier war es nicht weit zur Gaststätte in Langen, wo ein hübscher Kaffeetisch die Radler erwartete. Angeregte Gespräche ließen die Pause im Nu verstreichen, und bald brach man wieder auf - zu einem wahren Kleinod der Idylle, einem Quellmoor im Wald südlich von Rentrup.

Auch hier waren noch seltene Pflanzen zu bewundern, z.B. der Rippenfarn im Randbereich oder auch der hübsche, weiße Siebenstern, der erfreulicherweise nicht so selten ist, und auch hier wußte Herr Nick viel Interessantes über Entstehung und Vegetation zu erzählen. Unterwegs hatte man auch ein nur wenige Schritte entferntes Großsteingrab besucht, das doch noch so manchem Teilnehmer unbekannt war; die neu aufgestellte Informationstafel bot hierzu die wichtigsten Informationen.


Quelle: s.u.

Ein paar Minuten Rast am Großsteingrab südlich von Rentrup.


Aber nun drängte auch mächtig die Zeit, denn der abendliche Fußballbericht lockte, und auch der Rückweg hielt noch einige Kilometer bereit; die nun locker gestreute Fahrradgruppe fuhr durch Sudderweh den Lindert hinauf, also durch herrliche Landschaft, zurück nach Lengerich, teilweise noch bis zum Torhaus, dem Ausgangspunkt, wo man sich sehr herzlich bei Herrn Nick für die naturkundliche Führung durch die nahe Heimat bedankte und eine Wiederholung in ähnlicher Art für wünschenswert erachtete.

M. Veh


Quelle:
Informationsblatt der Samtgemeinde Lengerich - Nr. 145, Lengerich April 1990

Quelle: www.heimatarchiv.de zurück