Wildschweine in Sudderweh

Die Inhalte:
  • Ein Wildschwein umstellt ...  (1897)
  • Wildschwein verschwand  (1926)




    Ein Wildschwein umstellt ...

    Lengerich i.H. "Ein Wildschwein umstellt, sämmtliche Jäger an die Gewehre" – so erscholl es am Nachmittag des 4. d.M. auf eine Kunde hin durch unser Dorf. Kühnen Muthes zogen dann unsere Nimrods hinaus in das Jagdgefilde von Sudderwehn. Dort war in der That ein Keiler festgetrieben worden und es dauerte auch nicht lange, da verblutete er unter den wohlgezielten Schüssen unserer jagdgeübten Jäger. Auf der Tragbahre wurde alsbald die Jagdbeute in feierlichem Aufzuge ins Dorf gebracht und im Völker'schen Gasthofe niedergelegt, woselbst sich sofort eine schaulustige Schar zur Besichtigung des "Schwarzkittels" einfand. Für die Nacht wurde derselbe auf die Tenne des Nebenhauses geschafft. Als man am anderen Morgen nach dem erlegten Keiler Umschau hielt, war derselbe verschwunden! Allgemeine Aufregung! Das Thier konnte doch unmöglich wieder weggelaufen sein, da sein Tod doch konstattirt war! Nach längerem Suchen fand man ihn im Lagerhause des landwirthschaftlichen Consumvereins. Wie er dorthin gekommen, weiß niemand; vielleicht haben mitleidige Herzen ihn dorthin geschafft, damit er sich in dieser rauhen Winterszeit an den dort aufgespeicherten Futterartikeln gütlich thun könnte"


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 13. Februar 1897




    Wildschwein verschwand

    Sudderwehe – Ein Wildschwein hatte sich hier in der vor. Woche in der Nähe des Mönster'schen Hauses einquartiert. Die Einwohner witterten jedoch bald das Vorhandensein des Borstentieres. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von dem Auftreten des Wildschweins, worauf dann in wenigen Minuten eine Anzahl Jäger, u.a. aus Lengerich, bewaffnet mit Drillingen, etc., zur Stelle waren. Nach erfolgter Einkreisung des Tieres begann nun der Kampf um das Leben des Wildschweines. Nicht lange dauerte es, da erschien auch ein stattlicher Keiler auf der Bildfläche. Eine Anzahl Schüsse wurden dem Tiere beigebracht; ein Jäger schoß sogar dem Keiler in einer Entfernung von 6 Metern eine Ladung Rehposten ins Fell. Doch, oh weh! Infolge des langjährigen Aufenthaltes des Tieres in den Tannenwaldungen, war das Borstenfell mit starkem Harz überzogen, sodaß keine Kugel durchzudringen vermochte. Das Wildschwein verschwand dann in Richtung Thuiner Tannen. Die Schützen mußten daher mit leeren Gewehren, jedoch ohne Beute, das Feld räumen.


    Quelle:
    Frerener Volksblatt vom 3. Juli 1926


  • Quelle: www.heimatarchiv.de zurück