Aus der Geschichte der Stadt Meppen

Bereits der Name der Stadt, deren geschichtliche Wurzeln bis zum Ende des 8. Jahrhunderts zurückreichen, gibt einen Hinweis auf die geographische Lage: "meppium", d. h. "an den Mündungen".

Aus der Geschichte der Stadt:

Um 780 Karl der Große läßt im Rahmen der Sachsenmissionierung im Mündungsbereich der Hase in die Ems, neben dem bereits bestehenden Hof Meppen, eine Taufkirche bauen. Daraus entwickelt sich eine Missionszelle.
834 Ludwig der Fromme, der Sohn Karls des Großen, verschenkte die Missionszelle Meppen mitsamt den dazugehörigen Kirchen, Haupthöfen, Äckern, Wäldern und Wiesen an das Kloster Corvey an der Weser. Das hierüber ausgestellte Dokument enthält die erste urkundliche Erwähnung Meppens.
945/46 Otto I. gewährt Meppen Münz-, Markt- und Zollrecht. Der Ort wird zum Marktflecken.
1252 Mit dem Verkauf der Besitzungen der Gräfin Jutta von Vechta-Ravensberg geht die weltliche Herrschaft an den Bischof von Münster über. Das Amt Meppen bildet zusammen mit den Ämtern Vechta und Cloppenburg das "Niederstift Münster".
1360 Bischof Adolf von Münster erteilt das Recht zur Befestigung mit Wall und Graben und erhebt Meppen zur Stadt. Die daraufhin errichteten Befestigungsanlagen überdauern, entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse vielfach aus- und umgebaut, Jahrhunderte.
1374 Innerhalb der Festung Meppen wird die Paulsburg errichtet. Sie wird fast vierhundert Jahre Sitz des Drosten und Unterkunft der Landesherren auf ihren Reisen im Emsland sein.
1408 Bau eines Rathauses für die Belange der wachsenden Verwaltung und zugleich für gemeinsame Feste der Bürger. Mehrfach erweitert, umgebaut und restauriert, ist es das Wahrzeichen der Stadt und steht nach wie vor im Mittelpunkt städtischen Lebens.
1461/62 Auf der eingangs erwähnten Taufkirche wird im gotischen Stil die Propsteikirche errichtet.
1532-1553 Unter dem Fürstbischof von Münster, Franz von Waldeck, wird die Reformation für das Niederstift Münster angeordnet.
1612 Gemäß dem Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens (cuius regio, eius religio) schreibt Ferdinand von Bayern, Fürstbischof von Münster, den katholischen Glauben für das Niederstift Münster vor.
1614 Die Jesuiten nehmen ihre Arbeit im Emsland auf, können sich aber aufgrund der Wirren des 30jährigen Krieges, in dem die Stadt abwechselnd von der katholischen Liga und der evangelischen Union behelligt wurde, erst 1638 endgültig niederlassen.
1660 Der Ausbau der Festung Meppen wird unter Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen vollendet.
1668 Das Niederstift Münster scheidet aus dem Bistum Osnabrück aus und wird dem Bistum Münster eingegliedert. Somit vereinigt der Fürstbischof von Münster jetzt die geistliche und weltliche Oberhoheit.
1726-1729 Bau der Jesuiten-Residenz unter dem Superior Franz Kemper
1743-1746 Nach den Entwürfen des Superiors Carl Immendorf wird die Gymnasialkirche gebaut.
1762 Die Festungswerke werden geschleift. Der Außenwall, die contrescarpe, bleibt zunächst als Hochwasserschutz stehen und wird mit Bäumen bepflanzt. Heute lädt er zu innerstädtischen Spaziergängen ein.
1775-1803 Handel und Gewerbe in Meppen blühen auf. Im Mittelpunkt stehen: der Anbau, die Bearbeitung und der Versand des Kaffeersatzproduktes Zichorie auf gewerblicher Grundlage, der Bau von Seifensiedereien sowie das Transportwesen zu Wagen und zu Schiff.
1803 Durch den Beschluß der außerordentlichen Reichsdeputation fällt das Niederstift Münster mitsamt dem Amt Meppen dem Herzog Ludwig Engelbert von Arenberg zu. Meppen wird Landeshauptstadt der "Grafschaft Meppen".
1810-1813 Meppen gehört zu Frankreich und ist Sitz einer kaiserlich-französischen Unterpräfektur.
1815 Auf dem Wiener Kongreß wird das Emsland dem Königreich Hannover zugeteilt.
1824 Das Amt Meppen wird kirchlich wieder dem Bistum Osnabrück zugeschlagen.
1826 Unter der Oberhoheit des Königs von Hannover wird das Herzogtum Arenberg-Meppen mit Meppen als Hauptstadt eingerichtet. Die standesherrlichen Rechte des Herzogs von Arenberg gelten bis zur Aufhebung 1875.
1854 Gründung und Bau des Krankenhauses Ludmillenstift
1856 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Rheine-Emden. Die erste Lokomotive fährt durch Meppen.
1866 Das Königreich Hannover und damit das Emsland werden mit dem Königreich Preußen vereinigt.
1877 Anlage des Kruppschen Schießplatzes.
1892-1900 Bau des Dortmund-Ems-Kanals
1920-1939 Neun staatliche Ämter werden in Meppen eingerichtet.
1945-1947 Meppen steht unter englischer und polnischer Besatzung.
1946 Das Emsland wird dem neu gebildeten Bundesland Niedersachsen zugeschlagen.
Febr. 1946 Letzte große Hochwasserkatastrophe im Emsland. Aufgrund mehrerer Deichbrüche steht das Wasser im Innenstadtbereich von Meppen über einen Meter hoch.
1951 Gründung der Emsland Gmbh zur Erschließung des Emslandes.
1973/74 Gebietsreform hat Vergrößerung des Stadtgebietes zur Folge.
1977 Meppen wird Kreisstadt des neu gegründeten Landkreises Emsland.
1998 Meppen hat sich zu einer stetig wachsenden, lebendigen Mittelstadt mit einem umfangreichen Angebot im schulischen, kulturellen und sportlichen Bereich und aufstrebender Wirtschaft entwickelt. Seine Lage im Grünen, an Ems und Hase mit ihren entsprechenden Freizeitmöglichkeiten, bringt Lebensqualität für inzwischen 35.000 Bewohner und immer mehr Besucher.

Quelle:
TIM - Touristen Information Meppen (Webseite), Juli 2000


Quelle: www.heimatarchiv.de zurück